Die Idee, auch in Westbevern-Vadrup eine dauerhafte Veran-staltung, ähnlich wie das Frühlingsfest in Westbevern-Dorf zu schaffen, wurde ebenso, wie das Weihnachtskonzert „Weihnachten für Alle“, auf der Winterwanderung des Westbeverner Krink im Januar 1994 geboren. Nachdem der Krinkvorstand mit der Stadt Telgte die Rahmenbedingungen abgestimmt und auch die Standortfrage mit den Grundstückseigentümern und Anliegern geklärt hatte, wurden alle Westbeverner Vereine zu einer „Gründerversammlung“ eingeladen, die dann auch im Oktober 1994 einstimmig die Einführung eines Weihnachtsmarktes beschlossen hatte.
Nicht unumstritten waren die Bestrebungen vom damaligen Ideengeber und Geschäftsführer Reinhold Hobeling, den 1. Vadruper Weihnachtsmarkt um einen weihnachtlichen Trödelmarkt und einen Kinderflohmarkt in der Reithalle des RF Gustav Rau zu erweitern. Doch mit insgesamt über 80 Standanmeldungen, sowohl für ein Weihnachtsmarkt und für die Reithalle übertrafen alle Erwartungen. Auch das Interesse am Kinderflohmarkt war riesig. Mit weiteren Ständen auf dem Gelände der Gaststätte Holtmann wurde ein lückenloser Rundgang vom Küchen-kotten bis in die Reithalle geschaffen. Die nebenstehenden und nachfolgenden Bilder sind zwar in der Qualität zwar eingeschränkt, doch zeigen sie, mit welchem Engagement sich die Westbeverner Vereinsgemein-schaft beteiligt hat.
Und so ging es in 1995 weiter…!
Zuviel Text ist sicher nicht angebracht, doch in diesem Fall waren die nachfolgenden Ausführungen für die Entwicklung des Vadruper Weihnachtsmarkt sehr bedeutsam. Nach einem erfolgreichen Start waren sich Gewerbetreibende und Vereine schnell einig, auch 1995 einen „Vadruper Weihnachtsmarkt“ am 1. Adventssonntag durchzuführen. Doch rückte dieses Vorhaben noch im Frühsommer 1995 in großer Ferne. Der Grund: Die geplante Einweihung des Europäischen Krippenmuseums an der Kapellenstraße durch den damaligen NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau hatte auch zur Folge, dass sich die Stadt Telgte, die Telgter Hanse und die Heimathaus Münsterland GmbH verpflichtet fühlten, den schon länger bestehenden Telgter Weihnachtsmarkt (bis dahin immer am 2. Adventswochenende) um einen außergewöhnlichen Krippenmarkt zu ergänzen. Dieser sollte dann mit der Eröffnung der alljährlichen Krippenausstellung am Volkstrauertag beginnen und mit dem Weihnachtsmarkt der Telgter Hanse enden, Demzufolge hatte Westbevern nur zwei Möglichkeiten: Absage ihres Weihnachtsmarktes oder Termintausch. Schließlich einigte man sich auf den Termintausch mit der Zusage, dass die Hanse ihre Hütten zur Verfügung stellt die Stadt Telgte auch den Vadruper Weihnachtsmarkt beim Auf- und Abbau unterstützt. Nicht vergessen darf man heute die damals erfahrene Unterstützung durch Manfred Mönig. Ohne ihn wäre der Vadruper Weihnachtsmarkt schon nach einem erfolgreichen Jahr wieder in die Versenkung verschwunden. Doch nach erfolgreichem Ausgang aller Gespräche gab es noch einen „Knackpunkt“, der besonders die Westbeverner Geschäftswelt betroffen machte: Eine bereits getroffene, nach dem Landesgesetzt NRW mögliche Entscheidung, einen auf einen Stadtteil eingeschränkten verkaufsoffenen Sonntag zu genehmigen, musste man sich jedoch nur wenige Wochen vor dem 2. Vadruper Weihnachtsmarkt damit abfinden, dass das Bundesgesetz bis dahin für die Adventszeit bundesweit keine verkaufsoffenen Sonntage erlaubt hatte. Besonders betroffen waren gerade Riesenbecks Küchenkotten und Betten-Schründer, die über 10 Jahre den Vadruper Weihnachtsmarkt durch ihre überregionale Werbung bekanntmachten. Ohne diese Werbung wäre der Markt nicht so in den Blickpunkt gerückt und hätte auch heute nicht diesen großen Bekanntheitsgrad über die Grenzen des Münsterlandes hinweg.
Reinhold Hobeling